Was ist Gynäkomastie?
Die Gynäkomastie (Männerbrust) ist ein häufiges ästhetisches Problem, mit dem sich plastische Chirurgen befassen. Der Begriff bezieht sich auf jede gutartige Vergrösserung der männlichen Brust, die drüsig, fettig oder eine Kombination aus beidem sein kann. Diese gutartige Veränderung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, die von hormonellen bis hin zu externen Ursachen reichen.
Ursachen
Die Gynäkomastie kann auf einer genetischen Veranlagung, einer variablen hormonellen Empfindlichkeit und einem krankheitsbedingten Ungleichgewicht sowie auf externen Faktoren beruhen. Da sie multifaktoriell bedingt ist, lässt sich nicht immer eine eindeutige Ursache feststellen. Die zugrundeliegenden Mechanismen umfassen entweder einen relativen oder absoluten Überschuss an Östrogenen (feminisierendes Hormon), eine Abnahme der zirkulierenden Androgene (maskulinisierendes Hormon) oder Defekte der Androgenrezeptoren. Die physiologische Gynäkomastie tritt typischerweise in Phasen hormoneller Veränderungen bei Männern auf, die auf ein verändertes Östrogen-Androgen-Gleichgewicht im Brustgewebe oder eine erhöhte Empfindlichkeit des Gewebes gegenüber normalen Östrogenspiegeln zurückzuführen sind. Die pubertäre Gynäkomastie ist in der Regel selbstlimitierend, und die meisten Fälle klingen innerhalb von drei Jahren ab.
Exogene Faktoren
Exogene Faktoren, wie Drogenkonsum, einschliesslich Marihuana oder Steroide, können die Gynäkomastie in jedem Alter verschlimmern. Auch bei ansonsten gesunden Erwachsenen erfordert eine Gynäkomastie eine umfassende medizinische Untersuchung.
Pseudogynäkomastie
Bei der Pseudogynäkomastie handelt es sich um eine übermässige Ansammlung von Fettgewebe in den Brüsten und nicht um eine Hypertrophie der Brustdrüsen. Dieser Zustand tritt häufig bei Männern mit Fettleibigkeit auf. Die beiden Erkrankungen lassen sich in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, eine Mammographie oder eine Ultraschalluntersuchung, die das Drüsengewebe darstellt, unterscheiden. Im Gegensatz zur echten Gynäkomastie verursacht die Pseudogynäkomastie keine Schmerzen oder Empfindlichkeit der Brust.
Behandlung
In den meisten Fällen ist der Hauptgrund für eine Operation der Wunsch des Patienten, die ästhetisch störende Brustvergrösserung zu beseitigen. Fettleibige Patienten profitieren in der Regel von einer präoperativen Behandlung mit Abnehmspritzen, wie z. B. mit unserem medizinisch betreuten Abnehmprogram. Nach starker Gewichtsreduktion ist eine Straffung zur vollständigen Korrektur häufig notwendig.
Diagnostik
Vor der Operation ist eine sorgfältige Untersuchung der Haut und des subkutanen Gewebes wichtig, um den Grad der Hypertrophie der Drüsen, das umgebende Fett und die Elastizität der Haut zu beurteilen, was letztlich die Fähigkeit der Haut bestimmt, sich nach der Operation zurückzuziehen. Bei routinemässigen Gynäkomastie-OPs umfasst die präoperative Vorbereitung häufig eine körperliche Untersuchung und Blutuntersuchung, je nach Symptomen, Alter und Gesundheitszustand des Patienten. Wir raten unseren Patienten, mindestens 10 Tage vor dem Eingriff auf Aspirin, Ibuprofen, Alkohol, Vitamin E und Tabak zu verzichten.
Fettabsaugung
In Fällen, in denen die Gynäkomastie in erster Linie auf übermässiges Fettgewebe zurückzuführen ist, wird häufig eine vibrationsassistierte Fettabsaugung durchgeführt, um gezielt Fettzellen zu entfernen. Dabei werden zwei kleine, in der Regel 3-5 mm lange Schnitte in der Brustfalte gesetzt. Mithilfe einer vibrierenden Fettabsaugkanüle forme ich die Brust in ästhetisch ansprechendere Konturen um.
Drüsenentfernung
Wenn überschüssiges Drüsengewebe die Hauptursache für die Gynäkomastie ist, ist eine Fettabsaugung allein oft nicht ausreichend. In der Regel wird ein Schnitt an einer unauffälligen Stelle entlang des unteren Randes des Warzenhofs gesetzt. Durch diesen kleinen Schnitt entferne ich das überschüssige Drüsengewebe aus der Brust. Danach werden Sie eine verbesserte Form und ein gesteigertes Selbstbewusstsein erleben.
BodyTite™
Bipolare Radiofrequenztechnologien wie BodyTite™ können minimale bis mässige Hauterschlaffung, die auch nach einer Operation noch auftreten kann, wirksam bekämpfen, indem sie die Haut schrumpfen lassen und die Kollagenproduktion im Laufe der Zeit anregen, was die Hautstraffung weiter verbessert. Lesen Sie mehr über BodyTite™ und die bipolare Radiofrequenztechnologie.
Starke Hautüberschüsse müssen chirurgisch durch Exzisionen in der Brustfalte und um den Warzenhof entfernt werden. Dieser Eingriff wird häufig nach einer starken Gewichtsabnahme durchgeführt.
Erholung
Wie schnell Sie sich erholen, hängt von Ihrer individuellen Anatomie und der gewählten Operationstechnik ab, ob es sich um eine Fettabsaugung oder eine invasivere Drüsenentfernung handelt. Die Genesung hängt auch von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Bei einer Fettabsaugung ist die Erholungszeit in der Regel kürzer.
Die Wunden heilen in der Regel innerhalb von zwei Wochen ab, während die Schwellung noch einige Wochen anhalten kann. Das Tragen eines Kompressionsmieders für mehrere Wochen kann helfen, die Schwellung zu reduzieren und die Narbenbildung zu verbessern. Mit dem Abklingen der Schwellungen wird Ihre Brust flacher und schlanker erscheinen. Viele Patienten können schon nach wenigen Tagen wieder arbeiten und leichten Tätigkeiten nachgehen. Schwitzen und starke körperliche Anstrengungen sollten für mindestens zwei Wochen vermieden werden. Im Durchschnitt dauert der Heilungsprozess etwa sechs Wochen, bevor Sie wieder mit Krafttraining für den Oberkörper beginnen dürfen. Alles, was zu wiederholten Erschütterungen des Oberkörpers führt, wie Trampolinspringen, Joggen usw., sollte drei Monate lang vermieden werden.
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